Der Grundstoff unseres Rohmaterials Neopor® ist ein einfacher Kohlenwasserstoff, der auch als Aromastoff in Nüssen, Weintrauben, Zimt oder Kiwis vorkommt: das Styrol.
Geschichte und chemische Eigenschaften
Das erste Polystyrol wurde aus dem Harz des Amberbaums durch den Apotheker Eduard Simon 1835 gewonnen. Durch Polymerisation bildeten sich lange Styrolketten – das Polystyrol. 1949 wurde dem Polystyrol durch Fritz Stastny bei der Polymerisation Pentan zugesetzt. Pentan ist ein organisches Molekül, das auch bei natürlichen Gärprozessen entsteht. Pentan hat keine Auswirkungen auf die Ozonschicht, da es durch die geringe chemische Stabilität schnell und bereits in niedrigeren Luftschichten wieder zerfällt
Herstellung von expandierten Polystyrol-Perlen (EPS)
Wie beim Erhitzen von Mais bläht das Pentan die langkettigen Polymere auf, wodurch die bekannten Kügelchen – die expandierten Polystyrol Perlen (EPS) entstehen, wie sie aus Stillkissen, Sitzsäcken oder den Vakuum-Matratzen aus dem Medizinbereich bekannt sind.

Energieeffizienz und Struktur
Die Dimension der Expansion zeigt, wie gut die Energieeffizienz von EPS ist: So expandiert das Pentan die polymere Zellstruktur bis zum 50-fachen des ursprünglichen Volumens. Das bedeutet, aus 1 Liter EPS-Rohmaterial entstehen 50 Liter des hochwertigen, druck- und biegefesten Dämmstoffs EPS. Eine Badewanne voll EPS-Perlen wiegt gerade mal 2 kg.
Die Perlen sind genau so strahlend weiß, weil die hauchdünne Zellmembran das Licht in allen Spektralfarben reflektiert – ähnlich wie bei Popcorn oder Schnee.
Die Perlen sind genau so strahlend weiß, weil die hauchdünne Zellmembran das Licht in allen Spektralfarben reflektiert – ähnlich wie bei Popcorn oder Schnee.
Die Zellstruktur – ein einfacher Kohlenwasserstoff

Lufteinschlüsse und Diffusion
Unter dem Elektronenmikroskop erkennt man die Vielzahl an Lufteinschlüssen. So bleiben bei geschäumten EPS-Platten zwischen den Perlen viele kleine Kanäle, durch die eine Diffusion von Luft und Wasserdampf stattfinden kann, ähnlich wie bei vielen kleinen Kugeln in einem Behälter. Die Diffusion beeinflusst maßgeblich die bauphysikalischen Eigenschaften und damit die Qualität unserer MAGU Wand.
Diffusion von Pentan und Materialverhalten
Das flüchtige Gärgas Pentan diffundiert in den ersten Tagen und Wochen nach der Herstellung aus der Zellstruktur und wird durch unsere Hüfinger Schwarzwaldluft ersetzt. Solange dieser Prozess stattfindet, schrumpft das Material je nach Dichte um 1–2 %. Danach bleibt das EPS formstabil, feuchteunempfindlich sowie druck- und zugfest.
Flammschutz und Materialzusammensetzung
Damit das EPS sich nicht entzündet, wird bei der Herstellung des Rohmaterials 1–2 % eines polymeren Flammschutzmittels wie Aluminiumhydroxid oder Magnesiumhydroxid zugesetzt. Diese Flammschutzmittel kommen auch bei Zellulose oder Holzfaserplatten zum Einsatz. Bromhaltige Flammschutzmittel wie HBCD sind nicht mehr zulässig und werden durch uns seit Jahren nicht mehr verwendet.
Vorteile durch Grafitanteil
Unser silbergrauer Neopor enthält zusätzlich 3–5 % Grafit – also reinen Kohlenstoff. Das Grafit in Neopor wirkt wie ein Spiegel und reflektiert zusätzlich langwellige Wärmestrahlung. Dadurch wird der Dämmstoff effizienter. Dieser Zusatz reduziert den Materialeinsatz um 20 % und spart gleichzeitig bis zu 50 % der wertvollen Rohstoffe während der Herstellung.
Stabile Zellstruktur und Ökobilanz
Die gute Ökobilanz unseres Dämmstoffs ist auf die feste und stabile Zellstruktur der Polymerketten zurückzuführen. Diese Zellstruktur macht Neopor nicht nur leicht, sondern auch formstabil und langlebig. Da sie sehr wenig Rohmaterial benötigt, aber viele Lufteinschlüsse enthält, ermöglicht dies einen besonders sparsamen Einsatz wertvoller Rohstoffe.
Ähnlich wie bei einem Bienenstock, Kork oder einem Bambusstab ist die wabenartige Zellstruktur der Garant für eine hohe Stabilität mit Millionen von Lufteinschlüssen. Diese stehenden Luftbläschen verhindern einen Wärmeverlust, ähnlich wie eine Luftmatratze: leicht, aber mit viel Luftvolumen gefüllt und dadurch ein effektiver Wärmespeicher.
Ein Kubikmeter Neopor wiegt lediglich 30 kg. Drei Eimer Rohmaterial reichen aus, um 5 bis 10 m² einer Gebäudedämmung herzustellen. Eine Holzfaserplatte mit ähnlicher Dämmwirkung benötigt dagegen zehnmal so viel Material, also etwa 300 kg pro Kubikmeter. Das bedeutet einen zehnfachen Materialeinsatz, der aus Holz gewonnen, verarbeitet und mit Harzen sowie Flammschutzmitteln zu einer Holzfaserplatte gepresst werden muss.
Ähnlich wie bei einem Bienenstock, Kork oder einem Bambusstab ist die wabenartige Zellstruktur der Garant für eine hohe Stabilität mit Millionen von Lufteinschlüssen. Diese stehenden Luftbläschen verhindern einen Wärmeverlust, ähnlich wie eine Luftmatratze: leicht, aber mit viel Luftvolumen gefüllt und dadurch ein effektiver Wärmespeicher.
Ein Kubikmeter Neopor wiegt lediglich 30 kg. Drei Eimer Rohmaterial reichen aus, um 5 bis 10 m² einer Gebäudedämmung herzustellen. Eine Holzfaserplatte mit ähnlicher Dämmwirkung benötigt dagegen zehnmal so viel Material, also etwa 300 kg pro Kubikmeter. Das bedeutet einen zehnfachen Materialeinsatz, der aus Holz gewonnen, verarbeitet und mit Harzen sowie Flammschutzmitteln zu einer Holzfaserplatte gepresst werden muss.
Diffusionsoffen wie Funktionskleidung
So wie moderne Funktionskleidung – etwa Sportjacken oder Schuhe mit Sohlen aus hochwertigen Kunststoffen – traditionelle Materialien wie Baumwollunterwäsche, Wollpullis oder Ledersohlen ersetzt hat, ist auch EPS aus der Dämm- und Bauindustrie nicht mehr wegzudenken. Der Dämmstoff vereint wirtschaftliche, ökologische und ökonomische Vorteile.

Energieeinsparung durch effiziente Wärmedämmung
EPS ist ein gesundheitlich unbedenklicher und weltweit millionenfach eingesetzter Werkstoff. Zwar stammt der Grundstoff aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl, doch er erzielt als Wärmedämmung eine erhebliche Energieeinsparung. Innerhalb von nur 1–2 Jahren kann EPS bereits mehr Energie einsparen, als für seine gesamte Gewinnung, Herstellung und das vorgesehene Recycling benötigt wird (vgl. Ökobilanz).
Minimaler Primärenergieaufwand und Recyclingfähigkeit
Der Aufwand an grauer Energie – also die für die Herstellung benötigte Energie – ist bei Dämmstoffen generell verschwindend gering, insbesondere im Vergleich zum enormen Einsparpotenzial während der Nutzung. Selbst Holzfaserplatten, die in der Herstellung doppelt so viel graue Energie benötigen wie Neopor, sparen langfristig dennoch ein Vielfaches der eingesetzten Energie ein.
EPS überzeugt auch durch seine hervorragende Recyclingfähigkeit:
Dank seiner einfachen chemischen Struktur lässt sich EPS mit modernen Maschinen im Wasserbad leicht trennen. Dadurch ist es möglich, EPS zu 100 % als Stoff zu recyceln, ohne Qualitätsverluste.
EPS überzeugt auch durch seine hervorragende Recyclingfähigkeit:
Dank seiner einfachen chemischen Struktur lässt sich EPS mit modernen Maschinen im Wasserbad leicht trennen. Dadurch ist es möglich, EPS zu 100 % als Stoff zu recyceln, ohne Qualitätsverluste.
Thermische Verwertung als letzte Option
alls EPS am Ende seines Lebenszyklus doch verbrannt wird – ähnlich wie Zellulose, Holzfaserplatten oder Stroh – setzt es das gespeicherte CO₂ wieder frei. Dennoch bleibt die Wärmedämmung während der gesamten Nutzungsdauer eine der effizientesten Methoden zur Energieeinsparung, sodass selbst die schlechteste Verwertung – das Verbrennen zur Energiegewinnung – klimatisch sinnvoller ist als das direkte Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Gas, Kohle oder Öl.
Bienen fühlen sich in EPS pudelwohl

EPS als nachhaltiger Rohstoff für Bienenstöcke
Wie bereits unter „Ökobilanz“ beschrieben, ist der gesamte Rohstoffeinsatz für die Herstellung eines MAGU KFW 40 Hauses mit der Energie vergleichbar, die in 2.500 Litern Heizöl steckt. Diese Menge entspricht ungefähr der Energie, die ein Mittelklassewagen benötigt, um eine Strecke von 15.000 km zurückzulegen.
Unser EPS ist physiologisch unbedenklich und sogar als Lebensmittelverpackung zugelassen. Es bietet Schimmel und Kleinstlebewesen keinen Nährboden und ist daher auch für empfindliche Bienenstöcke geeignet. Seit Jahrzehnten fühlen sich Bienenvölker in EPS-Bienenstöcken besonders wohl.
Unser EPS ist physiologisch unbedenklich und sogar als Lebensmittelverpackung zugelassen. Es bietet Schimmel und Kleinstlebewesen keinen Nährboden und ist daher auch für empfindliche Bienenstöcke geeignet. Seit Jahrzehnten fühlen sich Bienenvölker in EPS-Bienenstöcken besonders wohl.
Beständigkeit und biologische Abbaubarkeit von EPS
EPS ist gegen wässrige Laugen und Mineralsäuren beständig, jedoch anfällig gegenüber unpolaren Lösungsmitteln wie Benzin oder bestimmten Ketonen. UV-Licht zersetzt die Polymerketten von Styropor, wodurch die Oberfläche vergilbt und sich das Material langsam in seine einfachen Bestandteile – Kohlenstoff und Wasser – auflöst. Unter freier Witterung zerfällt EPS innerhalb weniger Jahre und ist daher langfristig umweltverträglich.
Mehlwürmer als natürliche EPS-Recycler
Auch Mehlwürmer können EPS abbauen. Studien zeigen, dass diese Tiere Polystyrol als Nahrungsquelle nutzen können. Sie konsumieren täglich etwa 35 mg EPS, verdauen es effizient und scheiden es als biologisch abbaubaren Kot wieder aus. Diese Erkenntnisse könnten zukünftige nachhaltige Recyclingmethoden beeinflussen.